Luigi Mozzani
Luigi Mozzani, geb. 9. März 1869 in Faenza war Gitarrist, Interpret, Lehrer, Komponist und Geigenbauer.
Im Alter von neun Jahren lernte er das Klarinette spielen von einem Amateur sowie das Trompete spielen.1883 wurde er als Klarinettenschüler an der Städtischen Musikschule in Faenza aufgenommen.Um 1890 wurde er als Oboenschüler unter der Leitung von Gustavo Gastelli in das Liceo musicale di Bologna aufgenommen, beschäftigte sich aber auch mit dem Studium der Gitarre, die er schnell beherrschte. Im April 1891 tourte er als Gitarren- und Oboensolist durch Deutschland, Frankreich, Spanien und Algerien. Am 7. Juni 1892 erhielt er ein Oboendiplom am Liceo musicale in Bologna und 1893, präsentiert von Gastelli, die Rolle der ersten Oboe am Teatro San Carlo in Neapel.
Bald führten ihn seine Tourneen nach Amerika, wo er zwei Jahre lang (1894-1896) lebte und wo er in New York die drei Bände der Studi per chitarra veröffentlichte.
Danach ließ er sich in Paris nieder, wo er mit den größten Gitarristen der damaligen Zeit in Kontakt kam: Alfredo Cottin, Gelas und Miguel Llobet. In Frankreich schrieb er 8 Stücke für Sologitarre und begann, sich für den Geigenbau und genau für den Bau der Gitarre zu interessieren. Im Jahr 1899 veröffentlichte er mehrere Stücke für Gitarre, darunter das berühmte Stück Preghiera.
Er tourte in England, wo er etwa sechs Monate lang lebte, in Frankreich, Deutschland und Österreich. Im Jahr 1906 präsentierte er beim italienischen Musikwettbewerb der Zeitschrift Il Plettro eine anonyme Serenade, die den ersten Preis gewann; dieses Werk wurde dann unter dem Titel Feste Lariane, aria con variazioni veröffentlicht.
Zwischen 1905 und 1908 war Mozzani wieder auf Tournee in Deutschland und Österreich, wo er in Berlin die Stücke Colpo di vento (Windböe), Mazurka und Valzer lento veröffentlichte.
Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts kehrte Mozzani nach Italien zurück und zog dauerhaft nach Cento in der Provinz Ferrara, wo er seine erste Geigenbauwerkstatt eröffnete, in der er verschiedene Gitarrenmodelle herstellte.
Neben seiner Tätigkeit als Geigenbauer war er weiterhin als Konzertgitarrist, Lehrer und Komponist tätig. Im Geigenbau fertigte er ein Modell der Gitarrenlyra an und patentierte 1912 eine Vorrichtung, mit der der Winkel des Halses durch ein Schraubensystem eingestellt werden konnte.
Zwischen 1910 und 1924 baute er neben verschiedenen Gitarrenmodellen auch Streich- und Plektruminstrumente. 1914 nahm er seine Konzerttätigkeit wieder auf, die ihn in viele italienische Städte führte.
Er verlegte seinen Geigenbau nach dem Tod seiner Tochter 1930 nach Bologna und 1942, nach Rovereto, wo er 1943 starb.